15.02.09

Kartenspiel ist von Übel, das steht von Anfang an fest. Es läuft etwas zäh an, die Geschichte des biederenStudenten Giorgio aus Bari, der eifrig seine Jus-Prüfungen absolviert und eine Freundin aus gutem Haus hat. Doch da begegnet Giorgio dem Falschspieler Francesco, der ihn in seine fremde, aufregende Welt zieht. Giorgio lässt Studium und fade Freundin sausen und lernt stattdessen Kartentricks. Man fährt nachts zu privaten Treffen und sahnt kräftig ab. Bald kommt der Student auch mit den brutaleren Seiten des Geschäfts in Berührung. Leute, die ihre Spielschulden nicht bezahlen können, müssen energisch eingeschüchtert werden. Giorgio, geschickt von seinem "Freund" manipuliert, schwankt zwischen Abscheu und Lust an der Macht über andere Menschen. Der Leser wartet auf die Katastrophe, die lässt lange auf sich warten. Parallel zum bürgerlichen Trauerspiel  wird eine zweite Geschichte erzählt. Die handelt von einer Serie unaufgeklärter Vergewaltigungen und einem psychisch unstabilen Ermittler. Wie das alles zusammenhängt, wird schließlich wenig überraschend enthüllt. Nicht der beste Krimi von Gianrico Carofiglio, - Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land (Goldmann) ist ein zivilisiertes  Porträt eines beeinflussbaren Dummkopfs mit leicht moralisierendem Touch.

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