16.03.09

Will man Franz Friedrich Altmann glauben gibt's im Mühlviertel nur zwei Freitzeigestaltungen: Tarockieren und Saufen. Da ist es schwer, entsprechende Aufmacher für die Mühlviertler Nachrichten zu schreiben. Das ändert sich, als die Leiche eines Jungbauern in einem Siloballen gefunden wird. Die Journalistin Gucki, die sich zu Höherem berufen fühlt, schmeißt sich ins Zeug, weil  sie hofft, dass ihr mit Exklusivgeschichten über den Mord der Karrieresprung in ein Wiener Printmedium gelingen wird. Der Tarockierrunde kommen jedenfalls die Mitglieder abhanden, und Gucki versucht unter beträchtlichem Alkoholkonsum herauszufinden, wo der Bösewicht steckt. Die ländlichen Gegenden, das wurde schon zur Genüge geschildert, sind schräg, ein wenig zurückgeblieben, voller Nazis sowieso und das Wetter ist auch zum Vergessen. Die Geschichte Turrinis Nase -womit nicht der Dichter, sondern ein gleichnamiger Hund gemeint ist (Leykam Verlag) - spielt zu Zeiten, als man noch in Schilling zahlte, ist also quasi nostalgisch. Und nostalgisch sind auch der Sprachduktus und das Vokabular, dem Altman verfallen ist. Denn er imitiert den Großmeister Wolf Haas. Womit er nicht der erste ist, der meint, dass der Provinz nur auf  Haas-Weise beizukommen ist. Das ist mäßig unterhaltsam, bitte keine Trittbrettfahrer mehr!

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