Bilder eines Feuers

Der Ich- Erzähler Frank Cassidy ist kein Guter und es ist die Kunst von Michael Collins, seine Figur dem Leser trotzdem  sympathisch zu machen. Frank gehört zu den working poor, er  lebt mal da mal dort, brät Burger, raubt auf freundliche aber effektive Weise alte Männer aus, macht den Nachtwächter auf einem Campus. Er hat keinerlei Aussicht auf sozialen Aufstieg, zumal er  psychisch angeschlagen, immer noch an seinen verdrängten Erinnerungen zu tragen hat. Frank verlor in früher Jugend seine Eltern durch einen Brand. Seine Bilder aus der Vergangenheit sind lückenhaft und widersprüchlich. Als ihn die Nachricht erreicht, dass sein Onkel, ein Farmer irgendwo im Outback von Michigan ermordet worden ist, macht sich Frank Hoffnungen auf ein Erbe und kehrt an den Ort seiner Kindheit zurück. Dort ist er nicht wirklich willkommen. Michael Collins ist wie immer souverän in der Führung seiner Figuren. Nicht totzukriegen (btb) frönt einem leichten Pessimismus was den erreichbaren Zivilisationsgrad der Menschheit angeht, gibt aber doch dem mitfühlenden Individuum eine Chance. Ein feiner Krimi, der in den 70er Jahren spielt die für die Unterschicht auch nicht lustiger waren als die Krisenzeiten heute.


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