Ein Quotenhit

Vorweg: Die Totgesagten (List) gehören nicht zu den allerbesten Krimis der schwedischen Autorin Camilla Läckberg. Aber da sie  sowieso weit über dem Durchschnitt angesiedelt ist, reicht das noch immer für ein gepflegtes Lesevergnügen. Ein seltsamer Verkehrsunfall, ein verhindertes Coming-Out, ein Ex-Ehemann mit Machoallüren, daraus besteht ein Erzählstrang. Ein anderer schildert  boshaft und anschaulich was passiert, wenn das Image eines verschlafenen Kaffs durch eine Reality-Show "aufgewertet" werden soll. Und das geht so: "Wir bringen einige beschränkte und mediengeile Jugendliche  zusammen, flößen ihnen massenhaft Alkohol ein und  stellen ringsherum Kameras auf." Blöd, dass eine der unterbelichteten „Stars" in ebendiesem Kaff  tot in eine Mülltonne gestopft wird. Oder vielmehr gut. Denn gerade das bringt Quoten. Die Zuschauer wollen schließlich miterleben wie die Dumpfbackengruppe sich gegenseitig verdächtigt und sich weiter zudröhnt. Gegen diese Mechanismen haben Patrick Hedström und seine neue Partnerin Hanna Kruse wenig Chancen, ausserdem müssen sie einen Serienkiller aufspüren, der sich mit Märchentexten auskennt. Das Ganze ist ein wenig inkonsistent und das Ende fast zu gefühlig; erst in den allerletzten Sätzen wird dem romantische Rosa etwas dunklere Farbe beigemischt.



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