Kitzbühel letal

  Angenehme Überraschung: Schäfers Qualen (Haymon) von Georg Haderer ist ein ausgereiftes Debut. Der Autor, offenbar ein berufliches Multitalent, stammt aus Kitzbühel und dort spielt auch sein erster Krimi. Im Nobelschiort kommen drei Männer um. Einer ist anscheinend freiwillig vom Kirchturm gesprungen, ein anderer wurde getötet und an ein Gipfelkreuz gefesselt, ein dritter in eine Betongrube geworfen. Allen  gemeinsam ist, dass sie sich einst  in der örtlichen Schischule als Lehrer verdingt hatten und sich daher gekannt haben müssen. Nun wird ausgerechnet ein Großkopferter aus Wien nach Kitzbühel geschickt um die Fälle aufzuklären. Major Schäfer, der, wie der Autor, in Wien arbeitet, aber aus Kitzbühel stammt, kehrt nun an den Ort seiner Jugend zurück was ihn gehörig mit Ambivalenz erfüllt und das nicht nur, weil er irgendwann seine Eltern besuchen wird müssen. Haderer überzeichnet nicht: weder plagen seinen Ermittler allzu exzentrische Macken, noch wird hier ein eingeborener Dialekt ausgereizt. Es gibt  keine krachledernen Exzesse, um Authentizität vorzutäuschen, auch keine extra skurrilen Landbewohner, - die existieren in Kitzbühel wahrscheinlich ohnehin nicht mehr. Ein unaufgeregter, nachdenklicher Krimi, ein bisschen viel Personal vielleicht, etwas übersichtlicher ginge noch- aber ansonsten tadellos.

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