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Oktober 2009 Archives
Nach einem poetischen Anfang gleitet die Handlung von
Gewitter über Pluto (Piper) allmählich in seltsame Fahrwasser. Es ist Heinrich
Steinfests Erzählkunst, die einem das Verrückteste ganz natürlich vorkommen
lässt. Dass ein uralter Agent des Pluto unter uns Erdenwürmern weilt und
dringend den Solnhofer Archaeopterix klauen muss, erscheint ganz logisch. Auch,
dass er dazu den begabten Laienpaläontologen und hauptberuflichen Bäcker Nix
ermordet und die Leiche unter dem schlafenden Ex-Pornodarsteller deponiert, hat
eine innere Folgerichtigkeit. Der Irrwitzigkeiten ist kein Ende. Das ist sehr
vergnüglich, abgedreht und mit allerlei Philosophie für den Alltag versehen. Es geht mit Science-fiction weiter.
Im Jahr 2015 tauchen in den Wäldern - ein Wunder dass es sie noch gibt -
ziemlich aggressive Zwerge auf, die jegliche Kommunikation verweigern.
Auf dem Pluto werden die Wetterstationen entdeckt, die die Parallelwelt des Ausserirdischen dort installiert hat, was die Menschheit beunruhigt und der inzwischen gesundheitlich beeinträchtigte Lorenz Mohn muss seine Schulden bei der erbarmungslosen Geldverleiherin begleichen. Steinfest ist irre aber lustig. Und wie er überzeugend ausführt, nur, wer einen Defekt erleidet, kann eventuell die Welt sehen wie sie wirklich ist.