November 2009 Archives
Aus der Armut ihres mexikanischen Dorfes entfliehen: Ein Traum für die Kaffeebauern, der sich plötzlich zu erfüllen scheint. Ein Job als Drogenkurier wird ihnen angeboten. Sie fliegen in Europa auf. Ein Bruder stirbt, der andere landet in einem schwedischen Gefängnis. Der älteste der Brüder, Manuel, reist nach Schweden, um den überlebenden Bruder zu besuchen. Manuel nimmt Rache an den Drogenhändlern. Die Polizei kann lange keinerlei Zusammenhänge herstellen zwischen dem unauffälligen Mexikaner, der in aller Ruhe an einem Flussufer zeltet, und einem gelungenen Ausbruchsversuch aus dem Gefängnis. Kjell Erikssons Rot wie Schnee (dtv) ist ein flotter Krimi inklusive der Wiederbegegnung mit seiner Heldin Ann Lindell, die sich tapfer durch die Fährnisse ihres Polizistenjobs kämpft. Immigrantenschicksale, Integrationsprobleme, Arbeitslosigkeit und Drogenhandel werden thematisiert ohne zu überzeichnen. Lediglich das Ende ist ein wenig idyllisch geraten. Beinahe. Denn bald drohen neue Komplikationen!
Bestsellerproduzent Dan Brown surft mit Das verlorene Symbol (Lübbe) weiter auf der Verschwörungswelle. Diesmal sind es die Freimaurer, die ganz wichtige Geheimnisse hüten. Sie gehören zu den Guten, aber in ihre illustren Reihen hat sich ein Verräter eingeschlichen. Das alles weiß der Harvard-Professor Langdon noch nicht, als er von einem alten Freund überraschend nach Washington DC eingeladen wird. Als er mit einem Privatjet dort ankommt, muss er feststellen, dass er einem Fake aufgesessen ist. Jemand anderer hat den Spezialisten für abseitige Symbole nach Washington gelockt. Es geht um ein Symbol, das irgendwo in den Gemäuern der Stadt verborgen sein soll. Was Brown über die Bedeutung des Capitols und die freimaurerischen Gründerväter Amerikas ausgräbt ist interessant kompiliert, aber das macht noch keine plausible Handlung aus. Architektonische Interpretationen der Gebäude und die Erklärung ihrer Ausschmückungen beschreiben das philosophische Gedankengut der Aufklärung, das in Stein gehauen wurde und vom gewöhnlichen Besucher nicht wahrgenommen wird. Soweit, so lehrreich. Langdon muss nach dem bösen Phantom suchen, das seinerseits hinter Langdon und einer Wissenschaftlerin her ist. Warum der Untergang der Zivilisation bevorstehen soll, ist nicht ganz klar. Aber was solls. Die Guten und die Schurken jagen einander in Ritualräumen, geheimen Kellern und soweiter. Es geht zu wie auf einer Rätselrally. Die wirkt ganz schön ermüdend und ist oft peinlich pathetisch, was sich in der Verfilmung wohl gut machen wird. Irgendwie werden wir von dem absolut Bösen gerettet. Business als usual, dem Großen Baumeister aller Welten sei Dank.