Dezember 2009 Archives
Der sechste Fall der Linzer Kommissarin Ria Lohmeyer ist für sie selbst unerquicklich: Dem seltsamen Drohbrief auf ihrer Schwelle misst sie erst Bedeutung bei, als sie erkennen muss, dass er mit einem Mord zusammenhängt. Die Leiche der Frau weist genau dieselben Verstümmelungen auf, die in der Zeichnung angekündigt sind. Der Fingerabdruck, der als Unterschrift dient, stammt vom Mordopfer. Lohmeyer ist schwer verunsichert. Der Absender muss jemand aus ihrer näheren Umgebung sein. Wem aus ihrer Truppe soll sie noch trauen? Etliche ihrer männlichen Kollegen hegen gewiss einen Groll gegen sie, weil sie die Karriereleiter hinaufgeklettert ist. Aber ist das ein ausreichend starkes Motiv? Ihr Lebensgefährte Jürgen benimmt sich seit einiger Zeit auch sehr seltsam. Geht abends weg und kommt spät und mit Kratzspuren versehen zurück. Ist er womöglich der Verrückte, der seine Taten ankündigt, um sie in Panik zu versetzen? Die Morde gehen weiter und die Verstümmelungen der Opfer werden immer bizarrer. Beharrlich rückt Ernst Schmid Linz ins Licht der Krimischeinwerfer. Ene Meine Muh (Resistenz Verlag) beweist, dass das Böse immer und überall ist, auch in einer Kulturhauptstadt.
Die Hybridform „Digi Novel" ruiniert konsequenterweise die Arbeit der Phantasie. Die ist ja auch im Negativen, und ganz besonders da - (man denke an die ausgefuchsten Höllendarstellungen von Bosch und Co! Die Paradiesdarstellungen sind nie so einfallsreich!) - kreativ. Blut und Beuschel werden sozusagen vorgekaut. Ich bin auch nicht sicher, ob ich mich bei Level26 mit meiner e-mail-Adresse einloggen möchte. Wo landet die dann? Beim Heimatschutzministerium, Abteilung verdächtige Sadisten?