Hybrides Blut und Beuschel

  Der Böse ist sehr böse und verfügt beinahe über übermenschliche Fähigkeiten. Sqweegel scheint ohne erkennbares Motiv zu morden und zu metzeln. Von dem berüchtigten Serial Killer weiß man nicht einmal, wieviele Menschen er schon umgebracht hat. Klingt nach amerikanischem Fast Food. Ist es auch. Anthony E. Zuiker, Schöpfer und Produzent des Fernsehformats CSI hat mit Sqweegel ein neues Monster erfunden, das noch dazu hybrid ist. Denn es treibt nicht nur auf den Buchseiten von Level 26 Dark Origins (Lübbe) sein Unwesen, sondern auch in Videoclips. An bestimmten Stellen des Thrillers gibt es eine Internetadresse, wo man sich die entsprechende Situation auch ansehen kann. Die kurzen Szenen hat der Autor selbst produziert und das mit, wie er betont, professionellen Schauspielern. Da kann man dann auch den Gegenspieler des Bösen sehen. Dark, ein emeritierter FBI-Agent, den die Jagd nach dem Monster seine gesamte Pflegefamilie gekostet hat und der sich bemüht, die Trümmer seines traumatisierten Ichs wieder einigermaßen zusammenzukitten. Seine einzige Stütze ist dabei seine schwangere Frau. Gegen seinen Willen wird Dark von den früheren fiesen Kollegen gezwungen, sich wieder auf die Jagd nach Sqweegel zu machen - mit den entsprechenden Konsequenzen. Das ist alles einen Tick zu überdreht, recht eindimensional und auf Gruseleffekte ausgerichtet.

Die Hybridform „Digi Novel" ruiniert konsequenterweise die Arbeit der Phantasie. Die ist ja auch im Negativen, und ganz besonders da -  (man denke an die ausgefuchsten Höllendarstellungen von Bosch und Co! Die  Paradiesdarstellungen sind nie so einfallsreich!) - kreativ. Blut und Beuschel werden sozusagen vorgekaut. Ich bin auch nicht sicher, ob ich mich bei Level26 mit meiner e-mail-Adresse einloggen möchte. Wo landet die dann? Beim Heimatschutzministerium, Abteilung verdächtige Sadisten?


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