Büro-Zombies

  Es gibt süchtige Leser, die mögen Bücher in der Dicke von Ziegelsteinen. So richtig in eine imaginäre Welt einzutauchen braucht ordentlich Stoff. Dick ist der Roman von  Enrique Cortes schon, nämlich über 600 Seiten, allerdings schwindet die Bereitschaft, sich auf  diese seltsame Mischung aus Thriller, Fantasy, Krimi und Horror einzulassen, spätestes ab der Mitte. Der 26.Stock (dtv premium)  will alles zugleich sein und das ist fatal. Zunächst begegnen wir Angestellten in einem Madrider Bürohochhaus, die sich mit den üblichen Rangkämpfen und ihren fragmentierten Aufgabengebieten herumschlagen. Einige werden ganz plötzlich in die oberen Chefetagen versetzt, verschwinden spurlos oder haben angeblich Selbstmord begangen. Das macht Isabel, zuständig für die Auswahl von Personal und die Führung von Einstellungsgesprächen, neugierig. Das bekommt ihr und ihren Freunden nicht gut. Im obersten Stockwerk geht etwas Merkwürdiges vor und wer da oben landet, kommt offenbar nicht mehr zurück. Als ob ein global agierender Konzern von dem niemand weiß, was er eigentlich macht, nicht schon unheimlich genug wäre, wird der 27. Stock  auch noch mit diversen Geistererscheinungen, Zombies und Esoterik-Unfug aufgebrezelt. Das bewährte Muster David gegen Goliath wirkt auch hier als Karthasis, der Lustgewinn ist überaus mäßig.

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