Achtung, Charmeoffensive: Hansjörg Schneiders
liebenswürdiger Kriminalkommissar Peter Hunkeler ist wieder im Einsatz. Obgleich,
im Einsatz wäre schwer übertrieben. Handelt es sich in Hunkeler und die Augen
des Ödipus (Diogenes) doch um die allerletzten Wochen vor der Pensionierung.
Die Aussicht auf den Ruhestand lässt Hunkeler zunächst einmal recht unrund
werden. Was wird er mit seiner Zeit anfangen? Was von den Dingen tun, die er
immer schon tun wollte? Aber da gibts noch einen Akt zu bearbeiten: das
Hausboot des Theaterdirektors Bernhard Vetter treibt herrenlos auf dem Rhein.
Der Mann, der das konservative Basler Publikum mit seiner Inszenierung von
König Ödipus verstört hat, ist verschwunden. Hunkeler beginnt die
Nachforschungen zu seinem achten Fall ohne Hektik. Er geht spazieren, schwimmt
im Fluss, besucht in die Wirtshäuser, redet mit Künstlern und beobachtet das
Treiben im Basler Rheinhafen. Da treiben sich - nicht nur im Mini-Bordell - ein
paar seltsame Vögel herum, der Theaterdirektor allerdings treibt im Wasser und
ist tot. Irgendwann löst sich das Rätsel auf, eine bittersüße Liebesgeschichte
mischt sich auch noch ein, und Hunkeler kann endlich ohne Panik nachdenken, wie
er sein weiteres Leben gestalten will. Schneiders schöne, einfache und
eindrückliche Art zu erzählen, ist bestechend.
Hoffentlich stolpert Hunkeler auch als Pensionist noch über Leichen. Alles andere wäre eine schwere Enttäuschung für die Leser.
Hoffentlich stolpert Hunkeler auch als Pensionist noch über Leichen. Alles andere wäre eine schwere Enttäuschung für die Leser.