Monster im Netz

 Der Mädchenfänger von Jilliane Hoffman (Wunderlich) ist nicht nur ein Krimi mit dem üblichen Serienmörder, sondern auch ein pädagogisches Unterfangen. Es wird nämlich demonstriert, was hirnamputierten Teenagern passieren kann, wenn sie den Freundschaftsangeboten Fremder im Netz vertrauen. Der 17jährige gutaussehende Sportdepp, den die dreizehnjährige Lainey virtuell anhimmelt, ist in Wirklichkeit einer der vielen Perversen auf der Suche nach minderjährigen Mädchen. Mit der gestohlenen Identität des Jungen überredet er Girlies zu einem Date, worauf die auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Das geht ganz leicht, denn so gut wie alle Teenager fühlen sich in diesem schrecklichen Alter missverstanden, einsam, unsicher und hassen ihre Eltern. Lainey hat auch noch einen konkreten Grund dazu und das macht sie besonders anfällig für fremde Zuwendung. Ihre furchtbare Mutter, ignorant, dauergrantig und unfähig, kapiert nicht, dass ihr werter neuer Gatte und Stiefvater von Lainey, ein Grapscher ist und sowohl auf die ältere Schwester als auch auf Lainey Jagd macht. Wer wünschte sich da nicht einen Märchenprinzen, der einen von all dem erlöst. Der Märchenprinz jedoch entpuppt sich als Monster.... Vielleicht hat ein ausgewachsener Thriller mit entsprechendem Grausamkeitsfaktor mehr Möglichkeiten, auf die sehr realen Gefahren im Netz hinzuweisen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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