Harter Knochen

Das Grundmotiv ähnelt dem von „True Grit": auch in Winters Knochen von Daniel Woodrell (liebeskind) geht es um ein Mädchen, das in der Familie plötzlich den Ernährer ersetzen muss. Als einziges handlungsfähiges Mitglied steht die 16jährige Ree vor dem Problem, die zwei jüngeren Brüder und die kranke Mutter durch den bitteren Winter von Missouri beringen zu müssen. Schlimmer noch, die Familie steht im Begriff, ihr Haus zu verlieren, wenn der Vater nicht  wieder auftaucht. Also muss Ree sich in der eisigen Landschaft auf die Suche machen. Nun herrscht in dieser gottverlassenen Gegend im Outback von Missouri kein biederes Landleben wie man sichs vorstellt. In den abgelegenen Tälern leben inzüchtlerische Sippen, alle mehr oder weniger schwer kriminell. Hier frettet man sich nicht mit altmodischem Viehdiebstahl durch, sondern werkt in versteckten Drogenküchen. Ein lukrativer Geschäftszweig und dementsprechend rau sind die Sitten. Da kann es schon vorkommen, dass man nach allzu insistierenden Fragen zusammengeschlagen wird. Woodrells böse , ganz wunderbar erzählte Anti-Idylle geht zwar vordergründig gut aus, aber eigentlich ist genau das noch viel deprimierender. Ein Mädchen mit Mut und Intelligenz opfert seine Lebenschancen wieder einmal der Familie.


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