Differenzierter Politkrimi

Brooklin, Little Palestine, eine  fast geschlossene Gesellschaft abseits des  öffentlichen Focus. Der Palästinenser Omar Jussuf ist nach New York eingeladen worden, um vor der Uno-Vollversammlung eine Rede zu halten. Er freut sich, bei dieser Gelegenheit seinen Sohn Ala zu besuchen, der in New York als Computertechniker arbeitet. Als Omar in die Wohnung kommt, findet er keinen Sohn, sondern eine geköpfte Leiche vor. Die jungen Männer, die hier zusammengewohnt haben, kannten sich seit ihrer Kindheit im Flüchtlingslager Dehaischa. Sie nannten sich nach dem historischen Vorbild des „Alten vom Berge" die „Assassinen." Schlechte Karten, um  sich in den USA beliebt zu machen. Omar Jussuf ist verwirrt. Sind seine einstigen Schüler, die er in Geschichte unterrichtet hat, tatsächlich zu Terroristen geworden und deshalb untergetaucht? Matt Beynon Rees, Ex-Journalist der „Time", lebt in Jerusalem und ist aufgrund seiner Vertrautheit mit den politischen Verhältnissen im Nahen Osten ein überzeugender Autor.

Rees ortet als den größten Feind der Palästinenser nicht die Israelis sondern die  korrupte und unfähige palästinensische Politikerkaste, die er nicht schont. Die dauernde Opferrolle brandmarkt er als selbstzerstörerisch. Der Attentäter von Brooklin (C.H.Beck) ist eine differenzierte Innenansicht der palästinensischen Gegebenheiten- leider mit Daueraktualität.

 


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