Alte und neue Dämonen

Ein weißes Licht, das auf der Landstraße herumgeistert und Verkehrsunfälle verursacht: ein klarer Fall für  die anglikanische Pfarrerin Merrily Watkins in ihrer Funktion als „Beraterin für spirituelle Grenzfragen", sprich: Exorzistin. Der örtliche Geistliche ruft sie zu Hilfe, doch bald bekommen alle kalte Füße und wollen nichts gesehen haben. In den Hügeln der Malverns spürt man den Atem der Geschichte. Von den Kelten, und den Römern bis zu dem Komponisten Edward Elgar, der als touristisches Zugpferd dient, finden sich Spuren vergangener Zeiten, kein Wunder also wenn da etwas  in den Hügeln west, das nicht ganz von dieser Welt ist. Während Merrily  auf spiritueller Mission ist, zettelt ihre Tochter Jane ein Aufstand gegen die örtliche Baubehörde an. Die will nämlich genau da, wo nach Janes Meinung ein prähistorischer Pfad verläuft eine Siedlung mit Luxusappartements bauen. Wie meistens bei solchen Vorhaben geht das nicht ohne ein bisschen Korruption ab trotzdem hat Jane anscheinend wenig Chancen gegen den Politfilz.

Phil Rickmans immer wieder liebenswürdige Mystery-Krimis beschwören eine Atmosphäre von Merry Old England herauf. Das ist nett nostalgisch, aber dem Untergang geweiht. Rickman beschreibt, wie die alten Cottages von Neureichen aus der Stadt renoviert und umgebaut werden, wie die SUVs  die engen Straßen verstopfen, und die verbliebenen Einheimischen sich aus dem entfremdeten Dorfkern verabschieden. Die Zugezogenen machen auf Gutsbesitzer, integrieren sich aber nicht, weil ihnen die Probleme der Bauern, denen unverständliche Vorschriften der EU den Alltag verleiden, egal sind. Ehrwürdige Pubs werden zu Krachbuden und Drogenumschlagplätzen umgestylt , ohne dass die Ortsansässigen etwas dagegen unternehmen können. Da ist ein irrlichternder Geist ein vergleichsweise kleines Problem( Ein dunkler Gesang, rororo). Charmant!

 

 

 

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