Tief unter der Erde

Thriller, Science Fiction- egal wie man HUGH HOWEYS  Epos SILO (Piper)  nennt, es ist ein ganz grandioses postapokalyptisches Szenario, das einen sinistren Charme entwickelt.  Nach einer verheerenden Katastrophe, die durch die Menschen ausgelöst wurde, sind Luft und Boden vergiftet. Offenbar ist es etlichen einigen Überlebenden gelungen sich in einen unterirdischen Silo zu flüchten. Der ist autark, reicht viele Dutzende Stockwerke in die Erdkruste und  versorgt die Insassen mit Licht, Essen und Energie. Wer sich den Regeln der Gemeinschaft widersetzt, wird zum Tode verurteilt, dergestalt, dass man ihn in einen Isolieranzug steckt und in das wüste Land draußen schickt, wo der Betreffende binnen Minuten an der toxischen Umwelt stirbt. Im obersten Stockwerk kann man  das Hinschieden beobachten und dieser Vorgang heißt doppeldeutig „Reinigung", weil von den Verurteilen erwartet wird, dass sie in ihren letzten Minuten der Gemeinschaft noch einen Dienst erweisen und die ständig verdreckten Fenster zur grauen und schmutzigen Außenwelt putzen bevor sie umfallen. Allerdings: was die Verurteilten draußen wirklich zu sehen bekommen unterscheidet sich fundamental  von dem was die Silobewohner wahrnehmen können. Wird denen einfach eine kaputte Erdoberfläche vorgegaukelt oder sehen die Todeskandidaten ein Trugbild, das ihnen im Sichtfenster ihres Helmes vorgegaukelt wird? Die Bösen sind im diesen Fall die IT-Zombies, die mit ihren Computern am Hebel der Macht sitzen. Aber die Macht ist irgendwann nicht mehr mit ihnen. Sehr spannend, sehr suggestiv, ein recht zynisches Lehrstück über den wieder einmal gescheiterten Versuch, eine egalitäre Gesellschaft zu  erzeugen.

Hugh Howey verdiente sein Geld in wechselnden Berufen, bevor er mit diesem  als e-book selbst verlegten Thriller internationalen Erfolg hatte. Unbedingt lesen!

 

 

 

 

 


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