Juli 2013 Archives

Mord auf dem Friedhof

Irgendwie ist das der passende Aufenthaltsort für diese spezielle Leiche. Joachim Ackermann, eben aus dem Knast zurück, hat wegen der Ermordung von etlichen Altenheim-Bewohnern gesessen. Jetzt hat ihn selbst in gewaltsamer Tod ereilt und er liegt ausgerechnet auf einem Friedhof. Für Kommissar Verhoeven und seine Mitarbeiterin Heller beginnt eine mühsame Spurensuche. Die führt unter anderem auch in die noble Seniorenresidenz in der Nähe des Tatortes. Heller heuert undercover als Pflegerin an und stellt bald fest, dass die alten Leute keineswegs so senil sind wie gerne angenommen. Bevor sie sich langweilen, beteiligen sie sich lieber an der Täterjagd, was allerdings nicht unriskant ist. Hellers Stöbern in den Biografien pensionierter Polizistenkollegen erregt höheren Orts Missfallen, hinzu kommt noch, dass sie als Frau nicht grundsätzlich ernst genommen wird...

Silvia Roths Krimi  Schneetreiben (Hoffman & Campe) spielt im tiefsten Winter, ist also ein meterologisches Kontrastprogramm- und im übrigen ein solider, dicker Krimi mit einer gut harmonierenden Prise Sarkasmus.

 

Die Donna Leon des Perigord

Eine nackte, tote Frau treibt in einem Boot den Fluss hinunter.

Sie ist seltsam bemalt und die Boulevardpresse hat einmal recht: es handelt sich um irgendwas Satanistisches.

Bruno, Chef de Police hat mit seinem fünften Fall (FEMME FATALE, Diogenes)gut zu tun. Es kommt aber auch viel zusammen in dem idyllischen, geografisch nicht ortbaren Städtchen im Perigord, wo MARTIN WALKER seine Krimis ansiedelt.

Wie überall wo es schön und noch nicht verbaut ist, kreisen Immobilienspekulanten um die Beute und bedienen sich dabei  nicht astreiner Methoden. Erbschleicher, verschollene Verwandte, Grotten mit labyrinthischen Gängen und Reminiszenzen an die Resistance, Teufelsaustreibungen und harmlose Andeutungen Schwarzer Messen ( Huysmans' „Tief unten" ist da schon ein ganz anderes Kaliber) ergeben ein buntes Gemisch hübsch arrangierter Abenteuer. Wie Bruno da noch Zeit findet, sich mit seinem Welpen, seinen Geliebten und seinem Reitpferd zu beschäftigen, bleibt ein Geheimnis. Walker ist auf gutem Wege, sich zur Donna Leon des Perigord zu entwickeln. Soll sein, es muss ja nicht alles tiefernst sein.

Nur Bares ist Wahres

Er nennt sich Ghostman. Er hat keine Identität, nur verschiedene Papiere. Er ist so gut wie unauffindbar und er langweilt sich schnell. Ab und zu braucht er einen Adrenalinkick und ab und zu wird er für heikle Missionen angeheuert. „Jack Denton" wird mit einer Unterweltgröße handelseins: er soll herausfinden, was bei einem Überfall auf einem Geldtransporter passiert ist. Zwei Räuber, ein wasserdichter, bis auf die Sekunde genau ausgerechneter Plan und trotzdem ist alles schiefgegangen. Einer der Söldner wird erschossen, der zweite hat sich die Beute geschnappt und ist geflüchtet, ohne seinem Boss das Geld abzuliefern.  Der ist natürlich sauer und „Jack" soll das Geld wiederbeschaffen. Leicht ist das nicht, denn es pressiert. In den Geldpaketen hat die Bank eine Sprengvorrichtung  eingebaut, die nach einer gewissen Zeit explodiert, die Moneten einfärbt und somit unbrauchbar macht. ROGER HOBBS ist erst 24, da ist es keine Schande, wenn man sich an Vorbilder anlehnt.  Er wirkt wie ein Robert-Parker-Adept, nur ist er ein wenig wortreicher. Sein detailreiches Wissen in  Punkto technischer Vorgangsweise bei einem Geldraub ist etwas besorgniserregend: hoffen wir, dass der junge Mann aus Oregon beim Schreiben bleibt. Vorderhand tut er das. Ein zweiter Band ist im Werden und  die Filmrechte für GHOSTMAN (Goldmann) hat er auch schon an die Warner Bros. verkauft

 

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