Tod im Kino

1972 wird in Reykjavik der Kalte Krieg mit anderen Mitteln  ausgetragen. Das Weltmeisterturnier der Schachgenies Fischer gegen Spasski verwandelt die verschlafene Stadt am Rande der Welt in einen internationalen Rummelplatz. Die Marotten Fischers beschäftigen die Medien über die Maßen. Der Mord an einem etwas zurückgebliebenen Jungen gerät aus dem Fokus der Öffentlichkeit.  Doch der Ermittler Marian Briem beginnt winzige Puzzleteile zusammenzusetzen um herauszufinden warum der harmlose Teenager in einem Kino erstochen wurde. Ein Rückblick in die Geschichte Islands bringt ganz besonders dunkle Erinnerungen. Marian Briem war einst eines der vielen Kinder , die an Tuberkulose litten; im Gegensatz zu seinem Freund ist er nicht daran gestorben, weil er rechtzeitig zur Behandlung in ein Heim nach Dänemark reisen konnte. Dort entfernte man befallene Lungenflügel mit einer Rippenresektion. Der Isländer Arnaldur Indridason verbindet die karge Vergangenheit mit der jüngsten Gegenwart Islands- noch vor dem Bankencrash. Er mag definitiv die Stützpunkte der Amerikaner auf seiner Insel nicht und er mag keine ausländische Einmischung in heimische Belange, Stichwort: Kabeljaukrieg.  Das Duell (Lübbe) hat einen originellen Aufhänger und  dass Bobby Fischer später, aus den USA ausgewiesen, seine letzten Jahre in Island verlebte, könnte auch noch jede Menge Stoff hergeben.

 


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