Späte Heimsuchungen

Manchmal wundert man sich über die Krimis mit gruseligen Serienmördern und findet, dass die Phantasie mit dem jeweiligen Autor durchgegangen ist. Und dann liest man wenige Tage später, von einem ähnlichen Fall im real life was etwas beunruhigend ist. Umgekehrt ist es eher selten: dass man eine Story liest und sich wundert, dass das, was da erzählt wird, noch nicht passiert ist. Jennifer B. Winds ALS  GOTT SCHLIEF (Gmeiner Verlag) ist ein Beispiel für letzteres. Es geht um eine Rachegeschichte, sehr detailverliebt, ziemlich unappetitlich und grausam. Die Opfer eines Serienmörders sind so zugerichtet, dass sie eine Botschaft transportieren. Da ist jemand am Werk, dessen Leben in einer „Erziehungsanstalt" zerstört wurde. Nur wer von den vielen Misshandelten ist entschlossen genug, es allen heimzuzahlen? Den Geistlichen, den Erziehern, den Wegschauern? Das Erstlingswerk der gebürtigen Leobnerin  zeigt Potential. Sie hat ein gutes Gespür für Sarkasmus und  Groteske, bitte ausbauen!

 


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