Worte und Ruinen

Es ist sonderbar, um wieviel eindrücklicher literarische Schilderungen sein können - im Gegensatz zu den Bildern, die uns täglich überfluten. Beispiel: Mechthild Borrmanns Trümmerkind (Droemer). Sie schildert den Hungerwinter 1946/47 im zerbombten Hamburg. Es ist ganz normal, dass man den Erfrorenen die Kleidung auszieht, weil man sonst selbst erfrieren müsste, es ist normal, dass Menschen verhungern, es ist normal, dass Kinder in den Ruinen nach Feuerholz und Metallresten suchen. Das bleibt im Gedächtnis, weil es so lapidar und genau beschrieben ist. Leider lesen die heutigen Wohlstandsverwahrlosten nicht. Manchmal sagen Worte mehr als Bilder.


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