Zuletzt in Bruno Morchio abgelegt

Hunde und Basilikum
Eine schöne Immigrantin schnappt sich einen alten reichen Mann. Der wird auf bizarre Weise ermordet: Man hat ihm bei einem einsamen nächtlichen Spaziergang aufgelauert und einen Wolf auf ihn gehetzt. Die hohe Lebensversicherung wird die Femme fatale kassieren, die neben ihrem alten Ehemann auch noch einen jungen Geliebten hatte und der züchtet ganz zufällig Hunde. Ganz klar, die Witwe ist die Mörderin oder zumindest die Auftraggeberin. Die Versicherungsgesellschaft will ihr Geld behalten und heuert zur Sicherheit Bacci Pagano an, den Genueser Privatdetektiv mit Hang zur klassischen Musik und gutem Essen, der schon in fünf Romanen von Bruno Morchio sein Wesen treibt. Die Atmosphäre der nicht gerade als glamourös verschrieenen Stadt Genua mit ihren labyrinthischen Immigrantenvierteln, verfallenden Häusern und dem Denkmal für Kolumbus bildet den originellen Hintergrund für eine nachdenkliche Geschichte, die immer komplizierter wird, je weiter sich Bacci Pagano darauf einlässt. In der Hommage an die Altstadt, wo Einwanderer und alteingesessene Reiche nicht separiert sind, sondern neben- und übereinander wohnen und es den Immobilienhaien noch nicht gelungen ist soziale Ghettos produzieren, spürt man die Liebe des Autors zu seiner Stadt. Während der Alt- 68er Pagano in Genua und im Umland nach Spuren sucht, bis ihm eine Dea ex machina begegnet, singt er das Loblied auf die versteckten Trattorias in denen man hervorragend völlern kann. Jedenfalls sind hier sogar die Kräuter einmalig, denn „die Globalisierung ist dem Basilikum wurst". Morchio, der nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Psychologe und Therapeut werkt, nennt als Vorbilder Montalban, Izzo und Chandler was im Falle des betreffenden Krimis keine schlechte Mischung ergibt.

 

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