Zuletzt in Laura Lippman abgelegt

Das Ende einer Mädchenfreundschaft
Wer zu partieller Amnesie neigt und von der wunderbaren Jugendzeit schwärmt, kann das neue Buch von Laura Lippman als Gegengift benutzen. Drei Teenager, seit zehn Jahren anscheinend die besten Freundinnen, sind in  ein rätselhaftes Schulmassaker verwickelt. Ein Mädchen wurde erschossen, ein zweites schwerst verletzt, das dritte - anscheinend eine Augenzeugin- hat einen Schock und Schusswunde am Fuß. Bedächtig und detailreich entwickelt die Autorin Szenen der Pubertierenden- Hölle und da das Ganze in Amerika spielt, kommen auch die für uns eher absurden Riten und Regeln der Highschool hinzu. Der Konkurrenzkampf ist allerdings global gültig. Wer ist am beliebtesten? Wer am hübschesten? Wer darf im Schultheater die Hauptrollen  spielen? Wer hat die angesagtesten Klamotten? Und wer schafft es, auf ein gutes College zuwechseln? Der Polizist Harold Lenhardt hat das Gefühl, dass die überlebende Josie lügt. Angeblich war das Mädchen Kat, das erschossen wurde, fast fehlerlos. Schön und gescheit und immer freundlich, - nahezu eine Heilige. Warum hätte ihre Freundin ihr ins Gesicht schießen sollen? Als das zweite Mädchen stirbt, ohne aussagen zu können, bleiben nur Josie und ihre Version der Geschichte übrig. Lippman entwirft mit ihren intim gezeichneten Figuren das soziologische Panorama eines unbedeutenden, fiktiven Ortes irgendwo in Maryland. Die Bauernmädchen werden von den Abkömmlingen der aufs Land geflüchteten Intellektuellen gemobbt, die Kinder ehrgeiziger Einwanderer versuchen sich um jeden Preis zu integrieren und alles wird vom dicken Make up der political correctness übertüncht: die Sauforgien der Jugendlichen, die Tierquälereien und die brutalen Rangkämpfe der Halbwüchsigen. Noch mal fünfzehn? Nein danke!

 

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