Garry Disher: Niederschlag. Pulp Master, Berlin

Bankräuber, Schatzgräber und verliebte Polizistinnen
Die Zeitungen nennen ihn "Buschbandit", seine Arbeitsweise ist effektiv: die Banken in den australischen Kleinstädten überfällt Wyatt mit einer abgesägten Schrotflinte und macht sich dann mithilfe gestohlener Fahrzeuge davon. Sein Neffe Raymond bewundert den erfolgreichen Onkel und versucht seinerseits, einen größeren Coup zu landen. Dabei fällt er auf die windigen Versprechen eines Mannes herein, der ein Schiffswrack voll Edelmetall gefunden haben will und nur noch einen Investor sucht, der die Bergungskosten mitträgt. Als Köder dient eine sehr entgegenkommende Dame, welche die Investoren entsprechend „behandelt". Die Polizistin Liz bringt einen korrupten Kollegen zur Strecke, verliebt sich in den wortkargen Wyatt und findet dessen Juwelen-Beute. Da man sie aus dem Job mobbt, landet sie zwangsweise auf der anderen Seite des Gesetzes, dann im Bett von Wyatt, später im Kleiderschrank. Garry Dishers Krimi-Personal ist durchweg übel. Jeder betrügt jeden und man stirbt meistens an Schusswunden oder fällt betäubt über eine Reling. Im atemberaubenden Tempo hetzen die Figuren durch die australische Provinz, Disher gönnt ihnen keine Rast. Die Flucht wird zur normalen Lebensform, Habgier zur Dauerbefindlichkeit, Stehlen ist so selbstverständlich wie atmen und für unterbelichtete Fluchthelferinnen gibt es ebenfalls keine Gnade. Die Ordnungshüter treten nur peripher in Erscheinung und trotzdem wird es für Wyatt, der schon in mehreren Bänden Dishers überlebt hat wirklich eng. Rau und eigenständig, dazu noch im handlichen Kleinformat, passt Dishers rasanter Krimi in jede Badetasche und verspricht mit einem heftigen Show-Down Spannung bis zur allerletzten Seite.


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