18.02.09

Das rabenschwarze Drama Kap der Finsternis (Tropen) ist nichts für zarte Gemüter. Roger Smith, bislang im Filmgeschäft tätig, zeigt in seinem ersten Krimi die dunklen Seiten seiner zweigeteilten Stadt. Im Reichenviertel am Signal Hill ist gerade die Familie Burns aus Amerika angekommen und hat eine großzügige Villa gemietet. Vater, Mutter und Sohn sitzen beim Abendessen. Burns' Frau steht kurz vor ihrer zweiten Entbindung. Da kommen zwei mit Drogen vollgepumpte Schwarze ins Wohnzimmer und  haben ganz offensichtlich nicht nur vor, die Familie zu berauben, sondern auch die hochschwangere Frau  zu vergewaltigen. Pech für die Typen, denn Burns hat im Desert Storm schon ganz anderen Leuten das Licht ausgeknipst. Die Gangster enden unschön. Burns bringt ihre Leichen auf eine unbebaute Fläche in den Cape Flats wo sich kein Mensch aus dem Ghetto wundert, wenn da zwei Leichen herumliegen. Das alles passiert auf den ersten Seiten des  Romans und der Autor hält dieses Tempo bis zum Schluss durch. Der smarte schwarze Beamte, der gegen Korruption vorgeht, der fette widerliche Burenbulle Barnard, rassistisch, sadistisch und christlich-fundamentalistisch, bestechlich und so ohne jede Moral, dass er ohne Hemmung farbige Kinder erschießt, die drogenabhängige  Slumbewohnerin die von ihrem Mann verprügelt wird und anschaffen geht, der ehemalige Knastbruder der sich demütigen lässt, um seinen miesen Job zu behalten, - das alles sind beinahe modellhafte Figuren und dennoch kreiert Smith daraus beängstigendes Opus, inklusive blutigem Show-Down und überraschender Wendung.

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