Inel mit Geistern

  Es beginnt wie ein herkömmlicher Krimi: ein kleines Mädchen verschwindet. Das  ist an sich kein singuläres Ereignis, aber  dieser Fall ist doch höchst beunruhigend. Die Kleine kann nämlich gar nicht verschwunden sein, denn  sie befindet sich auf einer übersichtlichen Schäreninsel, mit klimometerweit zugefrorenem Meer und müsste eigentlich sofort aufzufinden sein. Aber Maja bleibt verschollen. Die Ehe von Anders und Cecilia zerbricht darüber. Jahre später kehrt Anders, schwer alkoholkrank, in das verlassene Haus zurück und  wird von merkwürdigen Empfindungen heimgesucht.Der Autor erzählt Familiengeschichten, die Generationen zurückreichen. Die Inselgesellschaft ist in sich gespalten. Das sind zunächst einmal die „echten" Eingeborenen, die das ganz Jahr über auf Gavasten wohnen und die „Sommergäste" mit ihren nicht winterfesten Häusern, die eigentlich immer Aussenseiter bleiben und von den überlieferten Insel-Geschichte nichts wissen dürfen. John Ajvide Lindqvist braucht dementsprechend auch 555 Seiten, um das schwedische Seemannsgarn zu spinnen, das in einer veritablen Geistergeschichte endet. Eindrückliche und epische Schilderungen einer grundsätzlich feindseligen Natur sind ein Plus; wers mit der Spökenkiekerei hat, darf sich mit  Menschenhafen (Lübbe) fein gruseln.

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