Zwei gegen den Rest der Welt

  Ein Bub in einer gottverlassenen Gegend von North Carolina klappert seit vielen Monaten geduldig Viertel um Viertel seiner Stadt ab, um eine Spur seiner vor einem Jahr verschwundenen Zwillingsschwester zu finden. Johnnys Vater hat die Familie verlassen, weil er mit den Schuldgefühlen nicht umgehen konnte, die seelisch gebrochene Mutter wird von einem sadistischen Liebhaber gequält und unter Drogen gesetzt. Johnny ist vollkommen auf sich allein gestellt; er beobachtet die amtsbekannten Pädophilen statt in die Schule zu gehen, denn er glaubt fest daran, dass seine Schwester noch lebt und irgendwo gefangengehalten wird. Sein einziger Kumpel Jack ist der Sohn eines Polizisten, der sich geschmeidig in illegalen Grauzonen bewegt und ein schreckliches Geheimnis hütet. John Harts grausam überzeichnete Erwachsenenwelt hat wenige Lichtpunkte. Einer davon ist Detective Hunt. Er weiß  recht viel vom Untergrundleben Johnnys, der will sich aber nicht helfen lassen, weil er jegliches Vertrauen in andere Menschen verloren hat. Johnny und Jack, das könnte eine Lausbubengeschichte sein, aber statt Äpfelstehlen geht es hier um Tote, um verrückt gewordene Vietnamveteranen, Serienmörder, gewalttätige Väter, um die Geschichte North Carolinas mit Sklaverei und Lynchjustiz. Fast zuviel Spannung für ein einziges Buch. Vor wenigen Tagen hat John Hart für Das letzte Kind (C.Bertelsmann) den Edgar Award erhalten.

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