Zweifellos spinnt die Physiotherapeutin des
Hans-Albers-Theaters in Hamburg, als sie die Polizei alarmiert, weil sie eine
Leiche im Zuschauerraum hängen sieht. Als Kommissar Sebastian Fink ankommt, ist die Leiche verschwunden
und die Masseurin in der Psycho-Klinik. Fink bekommt es mit der geschlossenen
Gesellschaft des Theaters zu tun. Ein Erfolgsmusical soll den finanziell
angeschlagenen Betrieb retten und es sieht auch so aus, als ob das mit dem
neuen Musical „Tainted Love" gelänge. Man feiert eine erfolgreiche Premiere,
die Geschichte von der angeblichen, beziehungsweise verschwundenen Leiche wird,
weil geschäftsschädigend, bagatellisiert. Die Autorin des Spektakels, eine bis
vor drei Jahren noch gänzlich unbekannte Verkäuferin aus England, hat sich mit
diesem Coup in die obersten Ränge des Musikbusiness gebeamt. Ihr Startänzer ist
schwul, sie seine Vertraute und in ihn verliebt. Keine günstige Konstellation,
schon gar nicht, als der schöne Mann tot in seiner Wohnung aufgefunden wird.
Die Millionengeschäfte hinter den wenig glamourösen Kulissen der Musikindustrie
machen Menschen nicht zu Heiligen. Sebastian kann sich auf die Ereignisse
keinen Reim machen, zumal dann auch noch eine echte Leiche von der Kuppel des
Theaters hängt. Friedrich Dönhoffs zweiter Krimi Der englische Tänzer (Diogenes) ist nicht perfekt, passt
aber für Strand und Pool und kann dann der Hotelbibliothek überantwortet
werden.