Weihnachtstips!

Wer braucht ein Gegengift zum rieselnden Schnee, Last Christmas etc. etc.? Bitte! Nicht nur, dass einem die immer länger werdende Dunkelheit aufs Gemüt und die Kälte auf die Knochen schlagen, es muss auch noch pausenlos gedudelt, belichtert und bekitscht werden. Weihnachten ist eine Krisenzeit, das wird jede Notaufnahme bestätigen. Also: zwecks Abstand zum grausig wiederkehrenden Familienpsychodrama einige der besten Krimis des vergangenen Jahres - die werden auch noch länger halten als der Schnee dieses Winters.

Was zum Lachen inmitten des Gemetzels: Josh Bazell, Schneller als der Tod - ein Heidenspaß mit einem Neffen von Dr.House. Richard Price, Cash, auch sehr lesenswert.. Dann zweimal Smith. Einmal der aus Südafrika, der Kapstadt zum Fürchten schildert, nämlich Roger Smith,  Blutiges Erwachen, dann Martin Cruz Smith, die Goldene Meile, der ein nicht minder schauerliches Post-Glasnost-Russland ausleuchtet. Wers hochliterarisch und  expressiv mag: Zoran Drvenkar mit Du - ein singuläres Leseerlebnis!

Natürlich ist Don Winslows Tage der Toten als Muss: ein umfangreiches episches Werk über die Drogenkriege in Mexiko, die Kräfte dahinter und die zivilen Opfer. (Winslows Frankie Machine ist auch noch erwähnenswert, der Rest eher nicht).

Als Ergänzung dazu der neue Frederick Forsyths Cobra, sozusagen das an Details überbordende Logistik-Sachbuch zum Drogenschmuggel und dessen weltweite wirtschaftliche Bedeutung. Wer die beiden Bücher kennt , wundert sich nicht mehr über die Realstories der Nachrichtenagenturen.

Persönlicher Liebling aus Österreich: Susanne Ayoubs Mandragora weil es einen so eigenen Ton hat, die Atmosphäre  der Zwischenkriegszeit so intensiv bis in die Sprache hinein trifft und keine triviale Auflösung bietet. Vielleicht gibt's ja verwandte Seelen, die man mit solchen Büchern der anderen Art  beglücken kann.

 


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