August 2011 Archives

Superman räumt auf

Ein Katz und Maus Spiel für erwachsene Buben, geschickt gemacht und mit detaillierten technischen Teufeleien - so kann man den Krimi von Noah Boyd (Der letzte Einsatz, rororo) am besten beschreiben. Die Ausgangslage scheint simpel: eine Gruppe von fünf Berufsverbrechern versucht FBI-Kritiker umzubringen und droht mit der Fortsetzung des bösen Tuns, wenn die Gesetzeshüter nicht kräftig Geld herausrücken um weitere Untaten zu vermeiden und nicht in Verdacht zu geraten, selbst unliebsame Zeitgenossen umzubringen. Etwas peinlich für den Club, denn es hat ganz den Anschein, als ob einer aus den eigenen Reihen  mitschneidet. Man holt einen kratzbürstigen, jeglicher Unterordnung abholden Supermann aus der Versenkung, um den Schlamassel zu beseitigen. Nur verabscheut dieser Steve Vail jegliche Teamarbeit und ist sowieso viel schlauer als seine  Vorgesetzten. Aber es gibt immer einen, der noch schlauer ist... Stellt keine großen Ansprüche, geht aber für Regentage, an denen man nicht raus will.

Raus aus dem Käfig

Kommissarin Laura Gottberg hat eine seltsame Begegnung. Eine betuchte Italienerin erzählt ihr, dass sie erpresst wird. Jemand hat Kenntnis von ihrem Verhältnis zu einem attraktiven Briten. Niemand schon gar nicht der Ehemann- ein Mitglied der Lega Nord- darf davon erfahren. Noch ehe Gottberg  irgendeine sinnvolle Aktion zu Ergreifung des Erpressers setzen kann, wird der Liebhaber der verstörten Italienerin in seinem Münchner Hotel tot auf gefunden. Da ereilt Laura ein Anruf aus Siena. Ihr Freund, Commissario Guerrini ist angeschossen worden. Laura Gottberg lässt alles liegen und stehen und fliegt nach Siena. Die Frage, ob die erpresste Frau den Liebhaber selbst getötet hat, wird Laura bis zum Schluss verfolgen. Wem kann man vertrauen, was kann Verrat anrichten und wie kann sich eine Frau im goldenen Käfig von ihrem Kerkermeister befreien? Nebenbei wird noch ein abgefeimtes „Geschäftsmodell" vorgestellt, ein wenig Action herbeigezaubert und so ein passabel erwachsener Krimi  gemixt. Felicitas Mayall (Nachtgefieder, Kindler) gewinnt mit ihre Serienheldin zunehmend an Fahrt.

Die Mühen der Exorzistin

Ein schauriges und zugleich liebenswürdiges Mystery-Drama, das bringt  nur Phil Rickman zusammen: seine Serienheldin Merrily Watkins bekommt es wieder mit allerlei diesseitigen und jenseitigen Kräften zu tun und da sie als anglikanische Geistliche offiziell auch „Beraterin für spirituelle Grenzfragen" ist - eine elegante Umschreibung für Exorzistin - ist die Erfolgskontrolle etwas schwierig. Ein Junge stürzt sich vom Turm einer mittelalterlichen Burg, bald darauf auch ein Mädchen. Die alten Gruselgeschichten von einer gewissen Marion, die vor Jahrhunderten zuerst ihren Geliebten zerstückelt und dann von den Mauern der Burg hinuntergesprungen sein soll, geben zu denken. Und dann ist da noch eine düstere Gothic-Sängerin in wallenden Gewändern. Die schleicht nachts durch die Straßen und scheint ein wenig von der Rolle zu sein.  Merrily selbst kämpft nicht nur gegen eigebildete oder vielleicht doch existierende Gespenster, sondern auch gegen die Missgunst innerhalb des geistlichen Betriebes. Nette Unterhaltung für graue Regentage (Das Lächeln der Toten, rororo).

 

 

 

 

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