Permanente Paranoia

Schön blöd wenn man, nichts Böses ahnend eine Waldpartie mit dem Rad unternimmt und dabei zufällig Zeuge eines Doppelmordes wird. Das passiert einem leicht übergewichtigen, ansonsten total langweiligen Menschen der, für ihn selbst unerklärlich, nicht Reißaus nimmt, sondern zu protestieren versucht. Was fatal ist, denn der Mörder ist ein hartgesottener Mafiaboss, der seine untreue Geliebte und deren Gespielen ermordet hat. Logisch, dass der schwer vergrätzte Mörder den einzigen Zeugen aus dem Weg räumen will. Der Ich-Erzähler wird von der Polizei dazu überredet, gegen den Mafioso auszusagen. Man verspricht ihm dafür ein total neues Leben mit neuer Identität und neuem Wohnort. Der Mann lässt sich darauf ein und damit beginnt eine Reise in die permanente Paranoia. Er traut allmählich seinen Beschützern nicht mehr und ist ständig auf der Flucht. Ist der Tourist, der so intensiv schaut, ein Auftragskiller?  Manchmal muss man eben präventiv handeln, nach dem Motto: erst umbringen, dann fragen. Das erzählt Claus Probst in Die Jagd (Fischer) flott, leichtfüßig und dramatisch. Die Frage, wie sich Bedrohung auswirkt und die Persönlichkeit verändert ist eine ernste; die kompromisslos letalen Kampfszenen hingegen haben eher Unterhaltungswert.  


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